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Wasserspeicherung

Zwischen Starkregen und Dürre – im WaX-Querschnittsthema „Wasserspeicherung“ geht es um Maßnahmen, die überschüssiges Wasser in der Landschaft speichern und es in Dürrephasen verfügbar machen.

Bilder von überfluteten Straßen in den Innenstädten, Menschen, die im Sommer in Sandalen durchs kniehohe Wasser waten, vorbei an übersprudelnden Gullydeckeln, sind uns allen bekannt. In Berlin versetzte beispielsweise ein Starkregenereignis 2019 die Feuerwehr über Stunden in den Ausnahmezustand, es wurden mehr als 200 Einsätze gefahren. Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) meldeten Spitzenwerte von knapp 59 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von einer Stunde – das entspricht dem durchschnittlichen Gesamtniederschlag für August.

Gleichzeitig sehen wir eine zunehmende Vertrocknung der Stadtbäume, Zeitungen berichten von Ernteverlusten in Milliardenhöhe, es wird vor bevorstehenden Verteilungskonflikten um die Ressource Wasser gewarnt. Die heißen, trockenen Sommer der Jahre 2003, 2018-2020 und 2022 haben uns den fortschreitenden Klimawandel in Deutschland spürbar vor Augen geführt. Sowohl Trockenheit als auch Starkregenereignisse nehmen laut Klimaprojektionen insbesondere im Sommer zu. Die Wintermonate werden hingegen tendenziell in Deutschland eher feuchter.

Doch wie können wir mit dieser Kombination von zu viel und zu wenig Wasser umgehen? Lässt sich das überschüssige Wasser vielleicht sogar nutzen, um längere Trockenphasen zu überbrücken? Diese Fragen werden im Querschnittsthema „Wasserspeicherung“ behandelt, an dem mehrere Verbünde der BMBF-Fördermaßnahme „WaX“ projektübergreifend arbeiten. Konkret geht es darum, wie Wasserspeicher effektiv genutzt und weiterentwickelt werden können, um das Wassermanagement in Bezug auf Wasserextreme zu verbessern. Welche Wasserspeichermaßnahmen gibt es und wie groß ist deren Wirksamkeit im Kontext von Dürre und Starkregen? Inwieweit ist zudem ein Ausgleich zwischen Phasen des Wasserüberschusses und des Wassermangels möglich, bei gleichzeitigem Erhalt einer guten Wasserqualität?

Um kommunalen Akteuren und Praxisanwendern einen Überblick über die Vielseitigkeit an Wasserspeichermaßnahmen für den urbanen und ländlichen Raum zu geben, haben die WaX-Verbundprojekte 28 Steckbriefe mit Best-Practice-Beispielen zusammengestellt. In den Steckbriefen werden die einzelnen Maßnahmen kurz beschrieben und die Hauptfunktionen herausgearbeitet. 

Aktivitäten

Wasserspeicher-Steckbriefe

Um kommunalen Akteuren und Praxisanwendern einen Überblick über die Vielseitigkeit an Wasserspeichermaßnahmen für den urbanen und ländlichen Raum zu geben, haben die WaX Verbundprojekte 28 Steckbriefe mit Best-Practice-Beispielen zusammengestellt.

Einblicke in vergangene Aktivitäten zum Querschnittsthema “Wasserspeicherung”:

Leitung

Prof. Dr. Irina Engelhardt, TU Berlin (SpreeWasser:N)

Prof. Dr. Axel Bronstert, Universität Potsdam (Inno_MAUS)

Weitere Querschnittsthemen

Rückblick auf das Querschnittsthema

Ende März 2023 fand ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe zum Querschnittsthema Wasserspeicherung an der TU Berlin statt. Dort stellten Verteter:innen der Verbundprojekte ihre jeweiligen Forschungsansätze zum Thema Wasserspeicherung vor. Im Anschluss an die Präsentationen wurde in einer gemeinsamen Arbeitsphase eine erste Gliederung für ein Ergebnisdokument entworfen. Darauf aufbauend wurde ein Muster für einen Steckbrief entwickelt, anhand dessen Best-Practice-Beispiele aus den Verbundprojekten systematisch erfasst und evaluiert wurden. Auf einem zweiten Workshop, der im Juli 2023 online stattfand, wurden die Steckbriefe von den Verbundprojekten vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Es wurden sechs Schlüsselfragen entwickelt:

  1. Wie ist die Quantifizierbarkeit/Eignung der Maßnahmen, um Hochwasserereignisse [1] zu minimieren?
  2. Wie ist die Quantifizierbarkeit/Eignung der Maßnahmen, um Wassermangelsituationen zu entschärfen?
  3. Wieweit kann ein Hochwasserrückhalt auch zur Linderung von Wassermangel dienen? Wie hoch ist die Relevanz zur „Stützung“ des Landschaftswasserhaushaltes?
  4. Welchen Einfluss hat die Maßnahme auf die Trinkwassersicherheit?
  5. Gibt es bereits Implementierungen im Projektverbund und darüber hinaus?
  6. Wie kann eine Vergleichbarkeit einzelner Speichermaßnahmen gelingen bei unterschiedlichen Zielen, Prozessen und Skalen?

Auf einem Workshop zur Wasserspeicherung während des WaX-Statusseminars im September 2023 wurden die Überlegungen zu den Schlüsselfragen und gesammelte Erkenntnisse aus den ersten beiden Workshops mit einer breiteren Fachöffentlichkeit diskutiert. In der finalen Arbeitsphase wurden die Steckbriefe noch einmal gekürzt und überarbeitet und in ein anschauliches Layout überführt, um sie der Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus ist für Ende 2024 ein kürzeres Impulspapier zum Thema Wasserspeicherung für die Praxis geplant, in das die gesammelten Erkenntnisse des Querschnittsthemas einfließen sollen.

Abb. 1: Graphische Übersicht der Aktivitäten in Querschnittsthema “Wasserspeicherung” 

[1] In den Begriff “Hochwasser” schließen wir in diesem Kontext auch Überflutungen durch Starkregen abseits von Gewässern mit ein.