02.05.2022

 - 03.05.2022

Bericht: Auftaktveranstaltung zur Fördermaßnahme WaX

am 02. und 03. Mai im Haus der ev. Kirche in Bonn

Am 2. und 3. Mai 2022 startete in Bonn die Fördermaßnahme Wasser-Extremereignisse (WaX) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Organisiert vom Vernetzungs- und Transfervorhaben Aqua-X-Net gab die Veranstaltung über 100 Expert:innen aus 12 Verbundvorhaben die Möglichkeit ihre Projekte vorzustellen, sich kennenzulernen, auszutauschen und erste Schnittstellen zu identifizieren.

Nach einem Mittagsimbiss, bei dem bereits angeregt diskutiert wurde, eröffnete Dr. Helmut Löwe vom BMBF die Veranstaltung. Ein besonderes Willkommen galt den externen Mitgliedern des Lenkungskreises, die durch Ihre Expertise Impulse aus der Praxis liefern sollen und so die Verwertung der Ergebnisse der Fördermaßnahme unterstützen. Laure Cuny vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) gab im Anschluss eine kurze Einführung in den Hintergrund und die Struktur der Fördermaßnahme. Die enorme Reichweite der Fördermaßnahme zeigt sich durch die diversen Partnerinstitutionen aus Forschung, Wirtschaft, Verbänden und Behörden – verteilt zwischen Kiel und Freiburg. Im Anschluss stellte Dr. Benni Thiebes vom Deutschen Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV) das Vernetzungs- und Transfervorhaben vor, das das DKKV zusammen mit Prof. Dr. Annegret Thieken von der Universität Potsdam durchführt.

Anschließend wurden die 12 Verbundvorhaben von den jeweiligen Projektkoordinator:innen vorgestellt, zugeordnet zu den drei Themenfeldern „Digitale Instrumente für Monitoring, Analyse, Vorhersage und Kommunikation“, „Risikomanagement gegensätzliche hydrologischer Extreme“ und „Urbane extreme Wasserereignisse“. Den Auftakt machten drei Vorhaben aus dem Themenfeld digitale Instrumente. Dabei gaben Prof. Günter Müller-Czygan (Hochschule Hof), Dr. Alexander Krebs (Atos) und Prof. Dr. Sándor Fekete (TU Braunschweig) einen umfassenden Einblick in die Projekte InSchuKa4.0, ZwillE und EXDIMUM, in denen z. B. innovative KI-basierte Ansätze zur Netzbewirtschaftung erarbeitet werden. Der nächste Block zum Thema Risikomanagement startete mit den Projekten DryRivers, vorgestellt durch Prof. Dr.-Ing. Daniel Bachmann (Hochschule Magdeburg-Stendal), SpreeWasser:N durch Prof. Dr. Irina Engelhardt (TU Berlin) und KliMaWerk durch Dr. Nadine Gerner, die den Koordinator Dr. Mario Sommerhäuser vertrat (Lippeverband). Nach diesem Fokus auf ausgewählte Fließgewässer unterschiedlicher Skalen und deren hydrologische und ökologische Beschaffenheit begann Tag 2 mit dem Vortrag von Dr. Uwe Müller (DVGW-TZW) zum Vorhaben TrinkXtrem, dass sich explizit mit der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung beschäftigt. Das Vorhaben Smart-SWS, koordiniert von Prof. Dr. Thomas Baumann (TU München), fokussiert hingegen auf die Ableitung von Hochwasserspitzen zur Wasserspeicherung. Im letzten Themenblock „Urbane extreme Wasserereignisse“ wurden die vier Vorhaben AMAREX von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Dittmer (TU Kaiserslautern), AVOSS von Prof. Dr. Markus Weiler (Universität Freiburg), FloReST von Prof. Dr.-Ing. Lothar Kirschbauer (Hochschule Koblenz) und Inno_MAUS von Prof. Dr.-Ing. Axel Bronstert (Universität Potsdam) vorgestellt. Mit verschiedenen Pilotgemeinden wie u. a. Berlin, Köln, Würzburg und weiteren kleineren Gemeinden werden in diesen vier Projekten unterschiedliche Methoden zum Management von extremen Wasserereignissen im urbanen Raum entwickelt. Zentral sind dabei die Vorhersage von Wasserextremen sowie die Stärkung blau-grüner Infrastrukturen.

Im Anschluss an die einzelnen Vorträge und die Themenblöcke wurde jeweils Raum für Fragen und Diskussion gegeben. Diskutiert wurde zum Beispiel über ausgewählte Methoden, Herausforderungen bei der Umsetzung oder die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen. In den teils kontroversen Diskussionen zeigten sich auch die unterschiedlichen Disziplinen und Fachbereiche der Partner, die aus der Bandbreite der von der Fördermaßnahme abgedeckten Vorhaben, resultieren.

Während der Pausen bestand an beiden Tagen die Möglichkeit zum persönlichen Austausch und zur Netzwerkbildung. So konnten beispielsweise im Rahmen der Poster-Session zu den Projekten vertiefte Gespräche entstehen. Die Teilnehmenden brachten sich zudem selbst bei der Findung von Querschnittsthemen ein und identifizierten und bewerteten auf Pinnwänden in Form einer Punktabstimmung Schnittstellen und übergreifende Themen. Auch der lockere Abend trug zu einem gelungenen Austausch bei. Insgesamt fanden zahlreiche gute Gespräche statt und erste Synergien konnten hergestellt werden.

In der anschließenden Lenkungskreissitzung kamen die 12 Koordinator:innen der Verbünde, das BMBF, der Projektträger Karlsruhe, das Vernetzungsvorhaben Aqua-X-Net sowie externe Mitglieder aus der Praxis zusammen, um die Querschnittsthemen der Fördermaßnahme zu diskutieren und festzulegen. Basierend auf den Ergebnissen der ersten beiden Tage, konnten bereits einige Themen identifiziert werden, zu denen ein gemeinsamer Austausch stattfinden wird. Mehr zu den Querschnittsthemen in Kürze hier.

Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie in der Kurzvorstellung der Verbünde in der Tagungsbroschüre sowie hier auf der Webseite.