Der Rhein führt so wenig Wasser wie selten zuvor – ein historischer Tiefstand mit weitreichenden Folgen. Die Schifffahrt ist massiv eingeschränkt, was Lieferketten und Wirtschaft belastet. Auch die Trinkwasserversorgung und die Ökosysteme geraten zunehmend unter Druck. Dass Medien wie der Bonner Generalanzeiger die Themen Dürre und Niedrigwasser nun verstärkt aufgreifen, trägt zur öffentlichen Sensibilisierung bei – eine willkommene Entwicklung.
Bundesumweltminister Carsten Schneider hat bei einem Besuch in Bonn die aktuelle Dürresituation als Katastrophe eingestuft. Der Rhein führt derzeit nur 120 Zentimeter Wasser – ein für den Mai außergewöhnlich niedriger Pegelstand. Ursachen sind die geringe Schneeschmelze in den Alpen und ausbleibende Niederschläge im Einzugsgebiet. Nicht nur der Rhein, sondern auch zahlreiche weitere Flüsse sind vom Niedrigwasser betroffen. Angesichts der dramatischen Lage stellte der Minister den Kommunen schnelle Unterstützung in Aussicht und kündigte die Entwicklung eines umfassenden Klimaanpassungsprogramms an. Dieses soll ökologische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigen. Ein zentrales Element: Finanzielle Mittel aus dem 100-Milliarden-Klimafonds sollen gezielt für die Dürrevorsorge in den Kommunen bereitgestellt werden. Damit wird anerkannt, dass Klimaanpassung nicht nur eine nationale, sondern vor allem eine lokale Aufgabe ist. Es braucht jetzt gemeinsames Handeln, um die Folgen der Dürre zu begrenzen und zukünftige Krisen besser zu bewältigen.
Im WaX-Impulspapier zum Thema Dürre und Niedrigwasser wurden neue Erkenntnisse und Ansätze für einen vorsorgenden Umgang mit Dürre und Niedrigwasser für die kommunale und regionale Praxis übersichtlich zusammentragen. Die Fördermaßnahme WaX-Wasser-Extremereignisse unterstützt zwölf Forschungsvorhaben, die neue Ansätze zum Management wasserbezogener Naturgefahren wie Starkregen, Hochwasser und Dürre entwickeln. Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Extremereignisse auf Gesellschaft und Umwelt zu begrenzen und gleichzeitig innovative Lösungen für die Wasserwirtschaft zu entwickeln.
Weitere Infos zum Thema Dürre finden Sie auch auf der DKKV-Themenseite Dürre.